Maritime Denkmale

Wir möchten an dieser Stelle über Projekte des Maritimen Denkmalschutzes berichten. 

haventurm Bremerhaven

Das Leuchtfeuer Großer Vogelsand war ein Leuchtturm in der Elbmündung. Derzeit laufen die Planungen, den Turm in einer Höhe von ca. 39 Metern wieder aufzubauen und Besuchern zugänglich zu machen.

Mit Aussichtsplattform, Ausstellungsfläche und Erlebnisgastronomie soll er als „haventurm“ zur neuen Touristenattraktion am Tor zum Überseehafen in Bremerhaven avancieren und einen völlig neuen Ausblick auf die Seestadt ermöglichen.

Der in den Jahren 1973 und 1974 errichtete Turm wurde Ende der 1990er Jahre abgeschaltet. Im Jahr 2007 hat das Wasser- und Schifffahrtsamt Cuxhaven den Rückbau des Turms beschlossen. Im Jahr 2008 wurde der Leuchtturmkopf demontiert und zur Verschrottung nach Bremerhaven verbracht.

Um das Technikdenkmal vor diesem Schicksal zu bewahren, erwarb der Unternehmer und Geschäftsführer des havenhostel BremerhavenJens Grotelüschen, das Turmoberteil und ließ den 250 Tonnen schweren und 3-etagigen Kopf im Juni 2010 in einer spektakulären Aktion zu seinem neuen Bestimmungsort, dem Gelände des havenhostel Bremerhaven, transportieren.

Nach Übertragung des Leuchtturms auf den Förderverein Maritimer Denkmalschutz e.V., der maritime Denkmäler bewahrt und seefahrtsgeschichtlich bedeutsame Bauwerke pflegt, übernimmt der gemeinnützige Verein nun den Wiederaufbau und zukünftig den Betrieb.

Druckwasser-Drehkran von 1899

Der mit Druckwasser betriebene Druckwasser-Drehkran wurde 1899 in Betrieb genommen.

Erbaut wurde er von der Firma Carl Hoppe aus Berlin. Betrieben wurde der Kran vom zentralen Maschinenhaus, der so genannten Druckwasser-Zentrale Altes Kraftwerk.

Die Einführung der Hydraulik war eine wichtige technische Neuerung für den Hafen im Schifffahrtsbereich. Der Druckwasser-Drehkran wurde vor allem für besonders schwere Lasten verwendet, da die ladenden Dampfer kein eigenes Ladegeschirr hatten. Wegen dieser Funktion war er mit einer Tragfähigkeit von 30 Tonnen ausgestattet.

1983 wurde der Betrieb des Kranes eingestellt. Der alte Hydraulikkran ist seit dem 20. Juni 1984 unter Denkmalschutz gestellt.

Der Förderverein Maritimer Denkmalschutz e.V. bemühte sich von 1998 bis 2011 um den Erhalt und die Pflege des Kranes.

Heute wir der Drehkran mit dem Alten Kraftwerk von der Hafengesellschaft bremenports verwaltet.

Druckwasserzentrale Altes Kraftwerk von 1897

Die Druckwasserzentrale Altes Kraftwerk entstand im Zuge der nördlichen Hafenerweiterung in der Zeit von 1892 bis 1897, weil die größeren Schleusenanlagen nicht mehr manuell bedient werden konnten.

Die Maschinenanlage lieferte die hydraulische Kraft zum Antrieb der Schleusenanlagen, Pumpen, Spille, der Rollbrücke, die über die zugeschüttete Kaiserschleuse 1 führte, sowie für den Druckwasser Drehkran. In den Türmen des Gebäudes hingen die schweren Gegengewichte, die für den erforderlichen Druck in den Rohrleitungen sorgten.

Das Hydraulikgebäude diente nur kurze Zeit seinem vorgesehenen Zweck, denn der weitere Ausbau der Hafenanlagen erforderte leistungsfähige Maschinenanlagen, so dass ein neues Maschinenhaus in südlicher Nachbarschaft erbaut werden musste.

Der Förderverein Maritimer Denkmalschutz e.V. Hat sich von 1998 bis 2011 um die Pflege und den Erhalt des Gebäudes bemüht. Heute wird das Kraftwerksgebäude von der Hafengesellschaft bremenports verwaltet.

Traditionsschiff MS SEELOTSE Baujahr 1958

Mit Unterstützung der Wasser- und Schiffahrtsdirektion
Aurich und der Lotsenbrüderschaft Weser II/Jade in
Bremerhaven konnte der Förderverein Maritimer
Denkmalschutz e.V. das Lotsenversetzschiff M/S SEELOTSE
übernehmen.

Die Überführungsfahrt von seinem Liegeplatz
am Lotsenhaus/Geestemole zu seinem neuen Liegeplatz am Barbarossapier fand am 30.10.1998 mit einer feierlichen
Übergabe statt. Das Schiff wurde 1955/1956 von der
Bootswerft Fr. Schweers in Bardenfleth/Unterweser erbaut
und im Januar 1956 in Dienst gestellt.

Nach einem Umbau der
Ruderanlage im Jahre 1966 wurde es neben dem
Zubringerdienst auch hilfsweise im Reedeversetzdienst vor
Bremerhaven eingesetzt.

Im Dezember 2010 wurde das Schiff in die Trägerschaft der TEAM SHIP Management GmbH & Co. KG abgegeben.

CARL-FRIEDRICH HANCKES

Der Förderverein „Maritimer Denkmalschutz“ erfuhr von einem Mitglied, dass die Grabstelle des Hafenbaudirektors Carl-Friedrich Hanckes auf dem Wulsdorfer Friedhof aufgelassen werden sollte.

Auf Veranlassung des Fördervereins hat sich die Seestadt Bremerhaven bereit erklärt, dieses Grab zu erhalten. Der Förderverein „Maritimer Denkmalschutz e.V.“ hat die Pflege des Grabes übernommen. Somit konnte das Grab dieses bedeutenden Hafenbaumeisters und Schöpfers des Leuchtturms Roter Sand erhalten werden.

Der Förderverein wird jährlich am 21. Oktober, dem Geburtstag Carl-Friedrich Hanckes, am Grab einen Kranz oder Gesteck etc. niederlegen.

ULFERT KALTENSTEIN PREIS FÜR MARITIMER DENKMALSCHUTZ

Das Vermächtnis des Vereinsgründers der Fördervereine „Rettet
den Leuchtturm Roter Sand e.V.“ und „Maritimer Denkmalschutz e.V.“ Ulfert Kaltenstein und seiner Ehefrau Ursula sah vor
die Gründung einer Stiftung für Maritimen Denkmalschutz. Da
diese Gründung auf Grund des vorhandenen Kapitals sich nicht
durchführen ließ, hat sich der Förderverein „Maritimer Denkmalschutz e.V.“ für die Vergabe eines Preises für „Maritimen
Denkmalschutz“ entschieden, um somit dem Wunsch des
verstorbenen Ulfert Kaltenstein weitgehend nachzukommen.
Es ist vorgesehen jährlich einen Preis von 1500,00 Euro an
herausragende Projekte oder auch Forschungsarbeiten aus dem
Bereich des Maritimen Denkmalschutzes zu vergeben.
Eingereichten Projekte werden vom Vorstand der Mitgliederversammlung vorgeschlagen, die über den Preisträger entscheidet. Die Preisvergabe wird im Rahmen einer Veranstaltung
des Fördervereins „Maritimer Denkmalschutz e.V.“ stattfinden.